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Nach Starkregen: Schlammschlacht in Bretten/Landkreis Karlsruhe

Rund 100 Liter Regen fiel am Samstagabend in nur zwei Stunden auf einen Quadratmeter Boden rund um die Stadt Bretten im Landkreis Karlsruhe.

Verantwortlich für die daraus folgenden, schweren Überflutungen war eine riesige Gewitterzelle, die sich kaum von der Stelle bewegte und über Bretten vollständig abregnete. Neben starkem , lang andauerndem Regen fielen golfballgroße Hagelbrocken wie Geschosse vom Himmel.

Die Sturzfluten führten zu Erdrutschen. Dadurch war über Stunden die Zufahrt zu einer Klinik nicht mehr möglich. Nach Schätzungen der örtlichen Feuerwehr standen bis zu 400 Keller unter Wasser. Von den angrenzenden Äckern wurde der Schlamm durch den hohen Wasserstand bis in bewohnte Bereiche gespült. Ganze Straßenzüge wurden dadurch unpassierbar. Einige Autos versanken in den braunen Fluten. In die Räume einer Musikschule drang Wasser des nahe gelegenen Saalbach ein und zerstörte Musikinstrumente für rund 70.000 €.

Der zuständige Feuerwehrkommandant forderte zur Unterstützung neben Feuerwehrkräften aus Oberderdingen, Knittlingen, Walzbachtal, Stutensee, Östringen, Hambrücken, Eggenstein-Leopoldshafen und der Berufsfeuerwehr Karlsruhe auch die THW-Ortsverbände Waghäusel, Oberhausen-Rheinhausen, Mühlacker, Karlsruhe und Pforzheim mit schwerem Gerät an. Die Einsätze wurden aus dem Feuerwehrgerätehaus Bretten durch einen dort eingerichteten Führungsstab geleitet. Das Umweltamt des Landkreises und Kreisbrandmeister Thomas Hauck unterstützen den Einsatzleiter. Oberbürgermeister Martin Wolff und Bürgermeister Willi Leonhard informierten sich über den Fortgang der Arbeiten.

Über die Internetseite der Feuerwehr Bretten und über soziale Medien erhielten die Bürgerinnen und Bürger zeitnah aktuelle Informationen zur Gefahrensituation und wertvolle Verhaltenstipps.

Insgesamt rückten die THW-Ortsverbände Oberhausen-Rheinhausen, Waghäusel, Karlsruhe, Mühlacker und Pforzheim zur Unterstützung aus. Vom OV Pforzheim waren der Radlader und acht Helfer im Einsatz. Die Aufräum- und Säuberungsarbeiten von Feuerwehr und THW dauerten bis zum frühen Sonntagabend an.

Glück im Unglück: Menschen wurden nicht verletzt. 60 Hühner eines Geflügelzüchters ertranken in den braunen Fluten. Der angerichtete Sachschaden ist noch nicht ermittelt, nach ersten Schätzungen des Oberbürgermeisters ist von mehreren Millionen Euro auszugehen. Eine vierköpfige Familie, deren Wohnung durch die Fluten unbewohnbar wurde, musste kurzfristig in einer städtischen Immobilie untergebracht werden. Auch die Technikzentrale des Freibades Bretten wurde überflutet; das Bad wird mehrere Wochen geschlossen bleiben. Im Internet bei youtube sind zahlreiche Videobeiträge zu sehen, die zeigen, wie groß die Hagelbrocken waren, die in Bretten und Umgebung einschlugen.

Bild: Wolfgang Müller, THW Pforzheim


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